Präeklampsie ist eine Schwangerschaftskomplikation, von der jährlich ungefähr 8,5 Millionen Frauen weltweit betroffen sind.1 Sie ist eine der führenden Ursachen für Mortalität und Komplikationen bei Müttern und ihrem ungeborenen Kind. Die Statistiken sind ernüchternd - Präeklampsie betrifft jedes Jahr weltweit eine von 20 Schwangerschaften und ist die direkte Todesursache bei 1 von 7 Frühgeburten und bei mehr als 4 von 10 Schwangeren.2
Trotz ihrer gravierenden Auswirkungen ist Präeklampsie in vielerlei Hinsicht nach wie vor ein Mysterium - so sind ihre Ursachen auch heute noch weitgehend ungeklärt. Der medizinische Gold-Standard für die Diagnose, Harnproteintests und Blutdruckmessungen, hat sich seit den 1960er Jahren nicht wesentlich verändert und ermöglicht keine sehr akkurate Prognose der Krankheit und ihrer Komplikationen.
Paradoxerweise ist Präeklampsie sowohl über- als auch unterdiagnostiziert. Aufgrund der möglichen Gefahr werden viele Frauen mit Anzeichen und Symptomen der Krankheit unnötigerweise zur intensiven Beobachtung und Überwachung in ein Spital überwiesen. Bei ungefähr 80 Prozent der Schwangeren mit Präeklampsiesymptomen entwickelt sich die Krankheit jedoch nicht.3 Gleichzeitig bleibt sie bei zahlreichen Frauen unerkannt, weil viele Frühsymptome der Präeklampsie Ähnlichkeiten mit den normalen Auswirkungen einer Schwangerschaft im Körper haben. Als Resultat entfallen jährlich 120 Mrd. USD der Ausgaben im Gesundheitswesen auf das Management von Präeklampsie.1,4
Vor diesem Hintergrund ist ein Test, mit dem sich präzise und zuverlässig vorhersagen lässt, bei welcher Risikopatientin voraussichtlich eine Präeklampsie auftreten wird, von revolutionärer Bedeutung. Roche Diagnostics hat mit dem Roche Elecsys® Immunoassay zur Bestimmung des sFlt-1/PlGF-Quotienten einen neuartigen und bahnbrechenden Test zur präzisen Vorhersage des Auftretens von Präeklampsie entwickelt. Dieser einfache und schnelle Bluttest kann Präeklampsie innerhalb einer Woche mit einer Genauigkeit von über 99 % ausschliessen, sodass gesunde Frauen sicher nach Hause entlassen werden können.
Die Einführung des Roche Tests in die klinische Praxis könnte allein in Grossbritannien die Hospitalisierungen mit Verdacht auf Präeklampsie um 50 % reduzieren5, sodass Krankenhausbetten für solche Patientinnen frei werden, die dringend von Ärzten und Hebammen versorgt werden müssen. Vor kurzem erteilte das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) Ärzten und Hebammen im National Health Service (NHS) die Empfehlung, den Elecsys® sFlt-1/PlGF-Test zum Ausschluss einer lebensbedrohlichen Präeklampsie bei Schwangeren einzusetzen. Angesichts der potentiellen jährlichen Einsparungen von mehr als 16 Mio. in Grossbritannien empfahl das NICE den Test in seiner neu veröffentlichten Leitlinie zum Management bei Verdacht auf Präeklampsie.6
Nach Ansicht von Dr. Manu Vatish, Consultant Obstetrician am John Radcliffe, Oxford University Hospital, zeigt die neue Leitlinie, dass beim Management der Krankheit tatsächlich ein neues Zeitalter angebrochen ist.
Ein effektiver Ausschluss der Krankheit bedeutet eine Reduzierung der Anzahl unnötiger Spitaleinweisungen. Wenn Frauen, bei denen kein Risiko besteht, sicher nach Hause entlassen werden können, bedeutet dies, dass mehr Frauen medizinisch versorgt werden können, bei denen eine gravierende Notwendigkeit dafür besteht.
Diese Empfehlung beruht auf eindrucksvollen Daten, die mit dem Elecsys®sFlt-1/PlGF-Test erhoben und im Januar 2016 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse von PROGNOSIS, einer bahnbrechenden klinischen Studie mit 1270 schwangeren Frauen, zeigen, dass der Elecsys® Immunoassay zur Bestimmung des sFlt-1/PlGF-Quotienten nicht nur mit einem Konfidenzlevel von 99,3 % vorhersagen kann, welche Frauen in der nächsten Woche keine Präeklampsie entwickeln werden, sondern er kann auch mit fast doppelt so hoher Genauigkeit wie aktuelle Tests vorhersagen, welche Frauen in den nächsten vier Wochen eine Präeklampsie entwickeln werden.3
Die emotionalen Vorteile des Tests sind von grosser Bedeutung: Präeklampsie kann sich schnell entwickeln, und Symptome können auch bei solchen Frauen auftreten, bei denen der Schwangerschaftsverlauf bis dato unauffällig war, sagt Professor Harald Zeisler von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Wien, Österreich, einer der Authoren von PROGNOSIS.
Wenn wir einer Patientin mit Anzeichen oder Symptomen sagen können, dass sie einen niedrigen sFlt-1/PlGF-Wert hat und ihr absehbares Risiko zur Entwicklung von Präeklampsie gering ist, dann ist das ein enormer Vorteil. Frauen mit hohen sFlt-1/PlGF-Werten können dagegen in Spitäler mit Intensivstationen für Neugeborene und Erwachsene überwiesen werden, um dort die notwendige fachmedizinische Versorgung zu erhalten.