Hepatitis C ist eine entzündliche Lebererkrankung, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird und sowohl akute als auch chronische Hepatitis verursachen kann.1 HCV gehört zur Familie der Flaviviridae und hat ein positives Einzelstrang-RNA-Genom, das für 3 strukturelle und 7 nicht-strukturelle Proteine kodiert.2, 3 HCV wird in 8 Genotypen mit insgesamt derzeit 90 Subtypen unterteilt.4
Hepatitis C stellt eine bedeutende globale Gesundheitsbelastung dar: Die globale Gesamtprävalenz von Antikörpern gegen HCV, die auf eine frühere HCV-Exposition hinweist, wurde auf 1,6 % geschätzt, was etwa 115 Millionen Menschen mit einer früheren Infektion entspricht.5 Es wurde festgestellt, dass die Prävalenz einer HCV-RNA-Positivität, die auf eine aktive HCV-Infektion oder Virämie hinweist, 0,75 % beträgt, was 58 Millionen Menschen entspricht. Insgesamt traten im Jahr 2019 1,5 Millionen Neuinfektionen auf; etwa 290.000 Menschen starben an HCV.1, 6
Die meisten akuten HCV-Infektionen (70–85 %) sind asymptomatisch. Bei etwa 15–45 % der Patienten heilt die akute Infektion komplikationslos aus. Im Falle einer akuten, symptomatischen Hepatitis C erscheinen die Symptome üblicherweise innerhalb von 7–9 Wochen nach dem Viruskontakt und bestehen aus Gelbsucht, Unwohlsein und Übelkeit (ähnlich wie bei Hepatitis A und B).2, 7–9 Eine chronische HCV-Infektion ist durch eine länger als 6 Monate andauernde Persistenz von HCV-RNA im Blut charakterisiert. Die meisten chronischen Infektionen führen zu Hepatitis und bis zu einem gewissen Grad zu einer Fibrose, welche von relativ unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit begleitet wird. 20 % der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickeln letztendlich eine Zirrhose.2,7-9 Liegt eine Zirrhose vor, so ist das Risiko, ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) zu entwickeln, bei 1–4 % pro Jahr.10 Hocheffiziente direkt antiviral wirkende Kombinationstherapien (DAA) ermöglichen in über 95 % der behandelten Patienten eine vollständige Heilung.11
Eine Infektion mit HCV und der Infektionszustand (akut oder chronisch) können durch Messung HCV-spezifischer Antikörper (Anti-HCV) und HCV-RNA oder viraler Antigene in Patientenserum- oder -plasmaproben diagnostiziert werden. Die Messung des Alanin-Aminotransferase (ALT)-Spiegels ist ein assoziierter Indikator für Leberentzündung oder -schädigung aufgrund einer Infektion.2, 7, 12 Internationale Leitlinien empfehlen ein erstes Screening mittels Anti-HCV-Tests. Es wird empfohlen, nach einem positiven Anti-HCV-Ergebnis HCV-RNA oder HCV-Antigen (HCV-Ag) als Marker für eine aktive Infektion zu bestimmen.8, 13–15
Anti-HCV-Antikörper sind im Durchschnitt 6–12 Wochen nach der Infektion nachweisbar, während HCV-RNA und -Kernantigen bereits viel früher in der Inkubationsphase und der akuten Phase der Infektion (2–14 Tage bzw. 10–30 Tage nach der Infektion) auftreten. Der Nachweis des HCV-Kernantigens als Surrogatmarker der HCV-RNA ist somit ein Mittel zur Verkürzung des diagnostischen Zeitfensters und zur Bestätigung einer aktiven Infektion.2, 9, 13, 15–18
Der Elecsys® HCV Duo Assay umfasst zwei Testmodule, eines für den Nachweis von HCV-Ag (HCVAG) und eines für den Nachweis von Anti-HCV (AHCV). HCVAG verwendet monoklonale Antikörper zum Nachweis des HCV-Kernantigens. AHCV verwendet synthetische Peptide und ein rekombinantes Protein, das die Kern-, NS3- und NS4-Antigene für den Nachweis von Anti-HCV-Antikörpern darstellt. Mit dem Elecsys® HCV Duo Assay können HCV-Kernantigen sowie Antikörper gegen HCV aus einer einzigen Probe in zwei separaten, aber parallelen Reaktionen gleichzeitig nachgewiesen werden. Das Haupttestergebnis des Elecsys® HCV Duo wird automatisch vom Analysator berechnet, während die einzelnen HCV-Ag- und Anti-HCV-Ergebnisse ebenfalls zugänglich sind.19
* Variationskoeffizient; ** Konfidenzintervall
Literatur