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Ovarialkrebs

Ovarialkrebs gilt im historischen Rückblick als «stiller Killer», der bei einer von 100 Frauen mit der Erkrankung zum Tod führt.

 

Warum ist das so? Weil sich diese Krebsform ausbreiten kann, bevor sie erkannt wird.1,2 Das Problem liegt darin, dass sich die Symptome mit denen anderer Erkrankungen decken, beispielsweise Reizdarm, Gastritis, Depression, Menopause oder der Periode einer Frau, und nicht zwingend als Anzeichen von Eierstockkrebs erkannt werden. Das bedeutet, dass die Diagnose häufig erst spät erfolgt. Tatsächlich ist der Krebs bei 79 % der Frauen zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten, d. h. er hat sich bereits auf die Magenwand und die Lymphknoten ausgebreitet.1,2

 

Auf die Anzeichen und Symptome achten

 

Zu den Hauptsymptomen von Ovarialkrebs zählen:

  • Blähungen und Verstopfung
  • Müdigkeit
  • Becken- oder Unterleibsschmerzen
  • Appetitmangel
  • Harndrang
  • Magenbeschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Veränderungen der Menstruation
  • Gewichtsabnahme

 

Auf die Risikofaktoren für Ovarialkrebs achten

 

Im Grunde besteht bei jeder Frau ein Risiko für die Entwicklung von Ovarialkrebs, es ist aber nicht bei jeder Frau hoch. Wenn beispielsweise die Mutter, Schwester oder Tochter einer Frau an Ovarialkrebs erkrankt ist, ist bei dieser Frau das Risiko unter Umständen erhöht.2 Die Ursache könnte eine Mutation in einem von zwei Genen sein: dem Brustkrebsgen 1 (BRCA1) oder dem Brustkrebsgen 2 (BRCA2).6 Da diese Gene sowohl mit Brustkrebs als auch mit Ovarialkrebs in Verbindung stehen, besteht bei Frauen mit Brustkrebs in der Vorgeschichte auch ein erhöhtes Risiko für Ovarialkrebs.2

Die häufigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Ovarialkrebs sind die so genannte «incessant ovulation» (vergebliche Ovulation) und eine bereits in frühen Jahren einsetzende bzw. spät im Leben endende Menstruation. Auch die folgenden Faktoren können das Risiko einer Frau zur Entwicklung von Ovarialkrebs erhöhen:

  • Entbindung und Menopause: Frauen, die nie Kinder hatten oder nie orale Kontrazeptiva eingenommen haben.7 Oder solche mit in frühen Jahren einsetzender Menstruation oder später Menopause
  • Familiäre Vorgeschichte: Wenn ein Familienmitglied Ovarialkrebs hat oder hatte, ist das Risiko einer Frau erhöht.Bei Frauen mit einem einzelnen Familienmitglied mit epithelialem Ovarialkrebs (EOC) beträgt das Risiko 4 % bis 5 %, wohingegen bei solchen mit zwei Familienmitgliedern mit EOC das Risiko, selbst an EOC zu erkranken, bei 7 % liegt.8
  • Genetik: Frauen mit Mutationen in BRCA1 haben insgesamt ein um bis zu 39 % höheres Risiko, an Ovarialkrebs zu erkranken. Frauen mit Mutationen in BRCA 2 haben ein um bis zu 17 % höheres Risiko.6,9-11
  • Bei einem hereditären non-polypösen Kolonkarzinom (HNPCC),  auch als Lynch-Syndrom bezeichnet, besteht ein um 12 % höheres Risiko.12
  • Alter: Die Hälfte der Fälle von Ovarialkrebs tritt bei Frauen über 63 auf.2
  • Lebensweise - Rauchen und Adipositas (bei einem Body-Mass-Index von 30 und darüber.2
  • Hormonersatztherapie: Wenn eine Frau mit dem Hormon Östrogen behandelt wird oder zehn Jahre oder länger damit behandelt worden ist.13

 

Wie eine individuelle Risikoeinschätzung die Früherkennung von Ovarialkrebs verbessern kann

 

Der erste Schritt hin zu einer früheren Erkennung von Ovarialkrebs besteht darin, einen Arzt/eine Ärztin auf vorhandene Anzeichen und Symptome aufmerksam zu machen. Da es derzeit keinen speziellen Screening-Test für Ovarialkrebs gibt, schliesst sich dann eine Reihe von Tests an. Bei Verdacht auf Ovarialkrebs finden meist folgende gynäkologische Untersuchungen statt2,14:

  • Untersuchung des Beckens durch transvaginalen Ultraschall
  • Messung des Proteins CA 125 im Blut der Frau

Diese Tests sind zwar am aussagekräftigsten, wenn sie in Kombination durchgeführt werden, aber sie bieten keine Gewissheit. Die einzige Möglichkeit, die Diagnose von Ovarialkrebs zu bestätigen, ist eine Operation, gefolgt von einer Gewebeanalyse, die Nebenwirkungen haben und die Morbidität erhöhen kann.

  1. GLOBOCAN. http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_population.aspx. Last accessed November 2016.
  2. American Cancer Society. Ovarian Cancer. Atlanta, GA: American Cancer Society; 2014.
  3. Siegel RL, Miller KD, Jemal A. Cancer statistics, 2016. CA Cancer J Clin. 2016;66:7-30.
  4. American Cancer Society.http://www.cancer.org/cancer/ovariancancer/detailedguide/ovarian-cancer-survival-rates. Last accessed November 2016.
  5. Goff B. Symptoms associated with ovarian cancer. Clin Obstet Gynecol. 2012;55(1):36-42.
  6. Ramus SJ, Gayther SA. The contribution of BRCA1 and BRCA2 to ovarian cancer. Mol Oncol. 2009;3:138-150.
  7. Collaborative Group on Epidemiological Studies of Ovarian Cancer, Beral V, Doll R, Hermon C, Peto R, Reeves G. Ovarian cancer and oral contraceptives: collaborative reanalysis of data from 45 epidemiological studies including 23,257 women with ovarian cancer and 87,303 controls. Lancet. 2008;371(9609):303-314.
  8. Daly M, Obrams GI. Epidemiology and risk assessment for ovarian cancer. Semin Oncol. 1998;25(3):255-264.
  9. Risch HA, McLaughlin JR, Cole DE, et al. Prevalence and penetrance of germline BRCA1 and BRCA2 mutations in a population series of 649 women with ovarian cancer. Am J Hum Genet. 2001;68(3):700-710.
  10. Ford D, Easton DF, Bishop DT, Narod SA, Goldgar DE. Risks of cancer in BRCA1-mutation carriers. Breast Cancer Linkage Consortium. Lancet. 1994;343(8899):692-695.
  11. Finch A, Beiner M, Lubinski J, et al. Salpingo-oophorectomy and the risk of ovarian, fallopian tube, and peritoneal cancers in women with a BRCA1 or BRCA2 Mutation. JAMA. 2006;296(2):185-192.
  12. Aarnio M, Mecklin JP, Aaltonen LA, Nyström-Lahti M, Järvinen HJ. Life-time risk of different cancers in hereditary non-polyposis colorectal cancer (HNPCC) syndrome. Int J Cancer. 1995;64(6):430-433.
  13. Lacey JV, Mink PJ, Lubin JH, et al. Menopausal hormone replacement therapy and risk of ovarian cancer. JAMA. 2002;288(3):334-341.
  14. American Cancer Society. Cancer facts and figures, 2016. Atlanta, GA: American Cancer Society; 2016.
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