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Sepsis

Jeder kann eine Infektion bekommen und Infektionen können zu einer Sepsis führen. Entscheidend für das Retten von Millionen Leben jedes Jahr ist das Erkennen der Anzeichen einer Sepsis.
Was ist Sepsis?

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall. Sie ist die Folge einer systemischen immunologischen Reaktion des Körpers auf einen infektiösen Prozess, der zu einer lebensbedrohlichen Fehlfunktion von Organen und zum Tod führen kann. Die Symptome einer Sepsis können unspezifisch sein, was die Diagnose verzögern und schlussendlich das Patientenergebnis verschlechtern kann. Wird eine Sepsis nicht diagnostiziert, kann sie zu einem septischen Schock fortschreiten. Dieser zeichnet sich durch einen dramatischen Abfall des Blutdrucks, der zu Fehlfunktion von Organen und zum Tod führen kann, aus. Trotz signifikanter Fortschritte beim Verständnis der Pathophysiologie dieses klinischen Syndroms und des Patientenmanagements bleibt die Sepsis eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei schwerkranken Patienten.Eine Sepsis stellt für das globale Gesundheitswesen eine Bedrohung dar. Sie geht mit einer schweren Krankheitslast und auch hohen wirtschaftlichen Kosten und gesundheitlichen Folgeschäden einher. Mit weltweit 49 Millionen Fällen pro Jahr sind die Auswirkungen auf Menschenleben und Gesundheitssysteme niederschmetternd.2

Portfolio

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Symbol für ein Virus

Im Jahr 2017 waren rund 50 Millionen Menschen von einer Sepsis betroffen. Weltweit verstarben 11 Millionen Menschen an einer Sepsis.1

Eine Familie

Fast die Hälfte der Sepsisfälle trat bei Kindern auf. Weltweit verstarben 2,9 Millionen Kinder unter 5 Jahren an einer Sepsis.1

Ein Stapel mit Münzen

Etwa 85% der Sepsisfälle und Sepsis-bedingten Todesfälle weltweit traten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen auf.1

Ursachen einer Sepsis und eines septischen Schocks

Für Sepsis und septischen Schock gibt es eine Vielzahl an Kausalfaktoren, von denen einige stärker ins Gewicht fallen als andere. Einen besonderen Beitrag zu Sepsisfällen und Sepsis-bedingten Todesfällen leisteten:

  • Infektionen der unteren Atemwege (Pneumonie u . Ä.): Infektionen wie eine Pneumonie sind häufig die Ursache für eine Sepsis. Die für die Sauerstoffzufuhr lebenswichtigen Lungen sind anfällig für eindringende Mikroorganismen, die eine septische Reaktion auslösen können.
  • Infektionserreger im Blut (inklusive Staphylococcus aureus, Malaria, Typhus/Paratyphus) sind mit erhöhtem Risiko zur Entwicklung einer Sepsis verbunden
  • Perinatale/Neonatale Infektionen: In den ersten 4 Lebenswochen sind Neugeborene einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Die neonatale Sepsis in Form einer Blutstrominfektion erfordert eine aufmerksame Überwachung und rasche Intervention zur Abwendung von Folgeschäden.
  • Harnwegsinfektion: Harnwegsinfektionen können das Risiko für eine Sepsis erhöhen, speziell wenn sie nicht behandelt werden. Entsprechend ist die Zeit bis zur Diagnose entscheidend. 
  • Gastrointestinale/Diarrhöische Infektionen: Eine Infektion des Gastrointestinaltrakts mit seinem mikrobiellen Ökosystem kann sich zu einer schweren Sepsis und einem septischen Schock ausweiten, wenn sie nicht diagnostiziert und behandelt wird.
Bild für: Ursachen einer Sepsis
Anzeichen und Symptome einer Sepsis
  • Rascher und/oder schwacher Puls
  • Verwirrtheit und/oder Desorientierung
  • Extreme Schmerzen und/oder Beschwerden
  • Fieber, Schüttelfrost und/oder starkes Kältegefühl
  • Kurzatmigkeit
  • Feuchte und/oder verschwitzte Haut
Was sind die Risikofaktoren für eine Sepsis?

Eine Sepsis tritt am ehesten bei immungeschwächten Personen, Kleinkindern und Senioren sowie bei Personen auf, die ein medizinisches Implantat oder einen Dauerkatheter haben. Die Sepsisraten steigen (1) aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung, (2) der längeren Lebensdauer von Personen mit chronischen Erkrankungen wie Krebs, (3) des technologischen Fortschritts in der Medizin, der zu einer häufigeren Verwendung invasiver medizinischer Geräte führt, und (4) der umfangreichen Anwendung von Antibiotika.3

  • Senioren
  • Schwangere oder Frauen, die kürzlich entbunden haben
  • Neugeborene
  • Personen ohne Milz
  • Personen mit Autoimmunerkrankungen
  • Personen mit HIV/AIDS
  • Menschen mit einer Nierenerkrankung
  • Menschen mit Krebs
  • Patienten auf Intensivstationen
  • Stationär aufgenommene Patienten 
  • Menschen mit Leberzirrhose
Symbol für ein Virus
Symbol für ein Virus
Neonatale Sepsis: eine Gruppe mit einem kritischen Risiko

Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen bei Neugeborenen. Wir müssen mehr tun, um weltweit Angehörigen den Schmerz durch den Verlust eines Kindes zu nehmen.

Matt Sause, CEO von Roche Diagnostics4

 

Neonatale Sepsis ist eine Blutstrominfektion in den ersten 4 Lebenswochen, die mit einer hohen Morbiditäts- und auch Mortalitätsrate assoziiert ist. Sie kann zunächst mit subtilen Anzeichen auftreten und dann sehr schnell zu einem Multiorganversagen fortschreiten. Ein frühzeitiger Nachweis und eine sofortige Intervention sind unerlässlich, um schwere und lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.

Die ersten 28 Tage des Lebens sind für das Überleben des Kindes am kritischsten. Jedes Jahr sterben schätzungsweise 2,5 Millionen Neugeborene in ihrem ersten Lebensmonat, was fast die Hälfte der Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren ausmacht. Im Jahr 2018 starben schätzungsweise 375'000 Neugeborene an Sepsis, was 15% aller Todesfälle bei Neugeborenen ausmacht. Das bedeutet, dass Sepsis eine der Hauptursachen für Todesfälle bei Neugeborenen ist.5

Die Prognose einer neonatalen Sepsis hängt von dem frühen Erkennen und einer angemessenen Behandlung ab. Leider sind die Anzeichen häufig unspezifisch und können mit denen anderer schwerer Erkrankungen, wie Meningitis und Pneumonie, überlappen. Diese klinischen Anzeichen umfassen Atemnot und Zyanose, Apnoe, Probleme beim Stillen/Füttern, Lethargie oder Reizbarkeit und schlechte Durchblutung.

Prävention

Ein effiziente Prävention einer Sepsis/eines septischen Schocks ist möglich. Mit den folgenden Massnahmen kann das Sepsisrisiko verringert werden.

Test
Infektionen vorbeugen

Sie können Infektionen vorbeugen, indem Sie bei einer chronischen Erkrankung regelmässig Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen und sich wie empfohlen impfen lassen.

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Gute Hygiene

Waschen Sie die Hände und halten Sie Schnitt- und andere Wunden sauber und decken Sie sie ab.

    

    

    

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Diese Anzeichen sollten Sie kennen

Wenn Sie hinsichtlich Ihrer Symptome unsicher sind, konsultieren Sie bitte eine Ärztin/einen Arzt.

Test
Handeln Sie schnell

Sepsis ist ein medizinischer Notfall. Wenn Sie eine Infektion haben und sich Ihr Allgemeinzustand verschlimmert, suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf. Diagnostische Tests können helfen, die Art der Infektion und damit die besten Behandlungsoptionen zu bestimmen.

Zeit ist der entscheidende Faktor

Bei der Diagnosestellung und Behandlung einer Sepsis ist zügiges Vorgehen entscheidend. Unabhängig davon, ob sich die Symptome zu Hause oder in einem klinischen Umfeld entwickeln, kann das sofortige Handeln den Unterschied zwischen Leben und Tod machen. Obwohl eine schwere Sepsis tödlich sein kann, erholen sich viele Menschen mit einer Sepsis dank sofortiger Behandlung vollständig und kehren zu einem normalen Leben zurück.

Patientenweg bei Sepsis

Jede Station beim Ablauf der Patientin/des Patienten bietet Möglichkeiten für:

Behandlung und Pflege zuhause
Screening

Sollte die Patientin/der Patient auf Sepsis hin untersucht werden?

Behandlung und Pflege zuhause
Diagnose

Leidet die Patientin/der Patient an Sepsis?

Behandlung und Pflege zuhause
Behandlung

– Kontrolle der Infektionsquelle

– Antimikrobiotika

– Immunmodulation

Behandlung und Pflege zuhause
Prognose

Wie sieht der nächste Schritt für die Patienten aus?

Literatur

  1. Rudd KE, et al. (2020) Global, regional, and national sepsis incidence and mortality, 1990-2017: analysis for the Global Burden of Disease Study. Lancet. Jan 18;395(10219):200-211
  2. Gyawali B, et al. (2019). Sepsis: The evolution in definition, pathophysiology, and management. SAGE Open Med. Mar 21;7:2050312119835043.
  3. https:/www.global-sepsis-alliance.org/sepsis 
  4. https://www.roche.com/media/releases/med-cor-2023-10-18b
  5. Fleischmann-Struzek C, et al. (2018). The global burden of pediatric and neonatal sepsis: a systematic review. The Lancet Respiratory Medicine, 6(3), 223-230.