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Syphilis

Syphilis

In der Schweiz steigt die Zahl der gemeldeten Fälle an und hat sich  zwischen 2008 und 2018 verdreifacht.1 Sie kann unbehandelt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen – bis hin zur so genannten Neurosyphilis, die mit der Zerstörung des zentralen Nervensystems einhergeht. Syphilis lässt sich durch eine adäquate Antibiotikatherapie gut behandeln und ausheilen. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Stufendiagnostik mit dem Antikörpernachweis als Basis.

Erreger der Syphilis ist Treponema pallidum ssp. pallidum (T. pallidum), ein spiralig gewundenes, 6–15  μm langes Bakterium aus der Familie der Spirochaetaceae, Gattung Treponema. Das einzige Reservoir von T. pallidum ist der Mensch. Die Überlebenszeit der Bakterien außerhalb des menschlichen Körpers ist kurz. Eine schnelle Inaktivierung erfolgt durch Austrocknung, Detergenzien und Hitzeeinwirkung.

 

Übertragung

 

T. pallidum wird nahezu ausschließlich durch sexuelle Kontakte übertragen. Das Bakterium dringt über Mikroläsionen der Schleimhaut bzw. Haut in den menschlichen Organismus ein und erreicht innerhalb weniger Stunden Lymphgefäße und Blut. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 14 bis 21 Tage, kann jedoch zwischen drei und 90 Tagen variieren. T. pallidum kann diaplazentar zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft – gehäuft jedoch nach der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche – und in jedem Stadium der unbehandelten Syphilis auf den Fetus übertragen werden. Auch bei der Passage der Geburtswege ist eine Infektion des Kindes möglich. Eine Ansteckung durch Stillen ist dagegen nur bei syphilitischen Läsionen im Brustbereich denkbar.

 

Diagnostik

 

Neben T. pallidum existieren weitere, nicht sexuell übertragbare humanpathogene Treponemen. Sie alle sind morphologisch und serologisch nicht voneinander zu unterscheiden. Die Diagnostik erfolgt üblicherweise durch einen kombiniertem Testalgorhytmus eines treponemalen und nicht treponemalen Tests.

 

Fazit

 

Die Zahl der Syphilis-Fälle steigt wieder an. Die meisten gemeldeten Fälle betreffen Erkrankungen bei Männern. Die konsequente Therapie mit hochdosierten Antibiotika greift in der Regel rasch. Frühzeitig begonnen bietet sie den Betroffenen gute Möglichkeiten zur kompletten Ausheilung und wirkt der Weiterverbreitung der Geschlechtskrankheit effektiv entgegen. Grundlage der Diagnostik und Therapiekontrolle ist der Antikörpernachweis, für den innerhalb einer qualifizierten Stufendiagnostik verschiedene Testverfahren zum Einsatz kommen.

  1. BAG Bulletin 41, 7. 10.2019
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