Beitrag

Antworten auf offene Bedürfnisse in der Diagnose von Hepatitis-E Infektionen

Innovation zur Verbesserung der Diagnose einer HEV-bedingten Hepatitis (Hepatitis E)

Hepatitis E: eine der Hauptursachen weltweit für akute virale Hepatitis

Es ist anzunehmen, dass die globale Belastung durch Hepatitis-E-Infektionen unterschätzt wird

Das Hepatitis-E-Virus (HEV) gilt als die fünfthäufigste Ursache für eine virale Hepatitis beim Menschen und ist wahrscheinlich weltweit die Hauptursache für akute Hepatitis und Ikterus. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizieren sich weltweit jedes Jahr etwa 20 Millionen Menschen, was zu etwa 3,3 Millionen symptomatischen Fällen von Hepatitis E und etwa 44’000 Todesfällen führt.

20 Millionen

neue Infektionen pro Jahr*

3,3 Millionen

neue symptomatische Fälle jedes Jahr

70’000 Millionen

Todesfälle

3’000

Totgeburten

Infektionsrisiko

Bis zu 1/3 der Weltbevölkerung könnte einem Infektionsrisiko unterliegen – die tatsächliche Belastung ist unbekannt

*ohne die Auswirkungen in Industrieländern und von nicht-hepatischen Erkrankungen

HEV gibt es weltweit – Unterschiedliche HEV-Genotypen haben verschiedene Verteilungs- und Übertragungsmuster

Es gibt vier wichtige Genotypen von HEV, die Menschen infizieren können: Die Genotypen 1 und 2 kommen hauptsächlich in Entwicklungsländern vor und werden fäkal-oral durch kontaminiertes Wasser und Nahrungsmittel übertragen. Dagegen kommen die Genotypen 3 und 4 häufig in Industrieländern vor und können gelegentlich zoonotisch durch engen Kontakt mit infizierten Tieren oder durch den Verzehr von kontaminierten Tierprodukten auf den Menschen übertragen werden. Während die meisten Personen mit HEV-Infektion keine Symptome aufweisen und es bei ihnen typischerweise ohne Behandlung zu einer spontanen Viruselimination kommt, kann eine HEV-Infektion bei Patienten mit bestimmten Risikofaktoren (z.B. zugrundeliegende chronische Lebererkrankung, Schwangerschaft) zu einer schweren Hepatitis mit Leberversagen und Tod führen. Bei immungeschwächten Personen kann die Infektion chronisch werden und zu einer Zirrhose führen. Sowohl akute als auch chronische HEV-Infektionen können zu extrahepatischen Manifestationen führen.


Aufgrund der sich noch in der Entwicklung befindlichen Möglichkeiten zur Diagnose, der Tatsache, dass das Wissen über die Krankheit bei Ärzten zum Teil noch gering und dadurch die Umsetzung klinischer Test-Richtlinien noch nicht vollständig etabliert ist, wird die globale Belastung durch HEV-Infektionen wahrscheinlich deutlich unterschätzt. Aus ähnlichen Gründen werden möglicherweise Personen mit Hepatitis falsch diagnostiziert.

Die European Association for the Study of the Liver (EASL) empfiehlt eine Untersuchung auf HEV-Infektion für alle Personen mit Symptomen einer akuten Hepatitis, ungeklärten Anzeichen einer chronischen Lebererkrankung, dekompensierter chronischer Lebererkrankung, bestimmten neurologischen Symptomen sowie für immunsupprimierte Patienten mit abnormen Leberenzymwerten und bei Verdacht auf eine medikamenteninduzierte Leberschädigung (DILI). Zur Diagnose einer HEV-Infektion bei immunkompetenten Patienten können verschiedene Methoden (Techniken für die Nukleinsäureamplifikation und/oder Immunoassays) verwendet werden. Bei Verwendung von ausschliesslich serologischen Tests beruht die Diagnostik auf dem kombinierten Nachweis von Anti-HEV-IgM und steigenden Anti-HEV-IgG-Titern.

Lesen Sie das White Paper «Diagnosis of Hepatitis E Virus Infection: Current Capabilities and Shortcomings» und sehen Sie sich die begleitende Infografik «Hepatitis E Virus (HEV) Infection» an, um mehr über HEV-Virologie und -Epidemiologie, die verfügbaren Ansätze zur Diagnose einer HEV-Infektion und mögliche Bereiche zur Verbesserung der Diagnose einer HEV-Infektion zu erfahren:

Molekulare Diagnostik
Molekulare Diagnostik

Literatur

  1. Rein OB, et al. The global burden of hepatitis E virus genotypes 1 and 2 in 2005. Hepatology. 2012;55:988-97.
  2. Webb GW, Dalton HR. Hepatitis E: an underestimated emerging threat. Ther Adv Infect Dis.2019;6:1-18.
  3. Peron JM, et al. The pressing need for a global HEV vaccine. J Hepatol. 2023;79:876-880.
  4. World Health Organization. Hepatitis E [Internet; aktualisiert am 23. Jul. 2023; zitiert am 18. Sep. 2023]. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hepatitis-e.
  5. Debing Y, et al. Update on hepatitis E virology: Implications for clinical practice. J Hepatol. 2016;65:200-212.
  6. Kamar N, et al. Hepatitis E. Lancet. 201 2:379:2477-2488
  7. Goel A. Aggarwal R. Hepatitis E: Epidemiology, Clinical Course, Prevention, and Treatment. Gastroenterol Clin North Am. 2020;49:315-330.
  8. Fousekis FS, et al. Extrahepatic manifestations of hepatitis E virus: An overview. Clin Mol Hepatol. 2020;26:16-23
  9. European Association for the Study of the Liver. EASL Clinical Practice Guidelines on hepatitis E virus infection. J Hepatol. 2018;68:1256-71.
  10. Elecsys Anti-HEV-IgM Methodenblatt, V1.0 Sep. 2023
  11. Elecsys Anti-HEV IgG Methodenblatt, V1.0 Sep. 2023