Die Verteilung vektorübertragener Krankheiten wird durch komplexe demografische, umweltbedingte und soziale Faktoren beeinflusst. Der weltweite Reiseverkehr und Handel, die Urbanisierung und der Klimawandel haben Auswirkungen auf Vektorpopulationen. Diese Faktoren können zu einer Zunahme der Krankheitsübertragungsmuster in Bezug auf Dauer, Intensität und Verteilung führen, sodass Krankheiten in Ländern auftreten, in denen sie zuvor unbekannt waren. 2019 wurde der erste Fall von autochthonem Dengue in der französischen Rhône Region entdeckt. Mehr erfahren
Neben Programmen zur Vektorkontrolle, vorbeugenden Massnahmen sowie Schulungs- und Weiterbildungsmassnahmen sind angemessene diagnostische Hilfsmittel für das Screening und die Diagnose von vektorübertragenen Krankheiten von entscheidender Bedeutung.
Vektorübertragene Krankheiten machen mehr als 17 % aller Infektionskrankheiten aus und fordern jährlich mehr als 700’000 Todesopfer.1
Beim Menschen sind vektorübertragene Krankheiten auf durch Tiere übertragene Parasiten, Viren und Bakterien zurückzuführen. Viele dieser tierischen Vektoren sind blutsaugende Insekten. Sie nehmen krankheitserregende Mikroorganismen bei einer Blutmahlzeit aus einem infizierten Menschen oder Tier auf und geben diese später, bei einer nächsten Blutmahlzeit, in einen neuen Wirt ab.1 Beispiele für solche Vektoren (und die Krankheiten, die sie übertragen) sind:1,2
- Stechmücken (Chikungunyafieber, Dengue-Fieber, Zika-Fieber, Malaria, Gelbfieber)
- Sandmücken (Leishmaniose, Sandmückenfieber)
- Triatominae-Raubwanzen (Chagas-Krankheit)
- Kriebelmücken (Onchozerkose)
- Zecken (Lyme-Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis)
- Tsetsefliegen (Afrikanische Trypanosomiasis bzw. Schlafkrankheit)
- Milben (Scrub-Typhus)
- Wasserschnecken (Schistosomiasis bzw. Bilharziose)
- Läuse (Typhus, Rückfallfieber)